Kirchgemeinde

Geschichte

1493 baut die Walser Bevölkerung der Streusiedlung im hintersten Schanfigg ein eigenes Kirchlein. Geweiht ist es den zwei Heiligen Barbara und Jodokus. Die Decke wird mit der Jahreszahl 1493 datiert. Das Bergkirchli erhält eine Glocke mit dem Datum 1492 und der Inschrift "ave maria gratia plena". Dendrochronologische Untersuchungen im Jahr 2012 bestätigen das Alter des Dachstockes.

1520 trennt sich Arosa von der Kirchgemeinde Langwies und wird eine selbstständige Kaplanei. Acht Jahre später, 1528, tritt Arosa zum reformierten Glauben über. Seither ist das Bergkirchli ein reformiertes Kirchli.

1661 Einführung einer Kirchensteuer, um einen Pfarrer nach Arosa berufen zu können.

1663 Gründung der ersten Aroser Dorfschule durch Pfarrer Christian Wittwa. Das Schulhaus ist das damalige Pfarrhaus. Dorflehrer ist der Pfarrer.

1776 Eine Orgel wird im Kirchlein aufgestellt. Ein Organist wird urkundlich erwähnt.

1842 Fertigstellung des neuen Pfrund- und Schulhauses auf der Leinegga mit mit Pfarrwohnung und einer sogenannten Winterkirche. Das Bergkirchlein wird wegen den tiefen Temperaturen meist nur im Sommer genutzt,

1851 trennt sich Arosa von Davos. Die Kirchgemeinde ist selbstständig. Langwies schickt den Pfarrer für Gottesdienste und Seelsorge vorbei, weil Arosa keinen Pfarrer vermag.

Nachdem Arosa 1880 noch von 54 Personen besiedelt wurde, bringt die Entwicklung zum Kur- und Fremdenort ein explosionsartiges Bevölkerungswachstum. 1890 hat Arosa wieder einen eigenen Pfarrer.

1907 bis 1909 wird die Dorfkirche erstellt, weil das Bergkirchli die Menschen nicht mehr zu fassen mag und weil Arosa eine öffentliche Uhr braucht. Vier Glocken werden im Turm installiert, eine cis, eine e, eine fis und eine a-Glocke. Das Bergkirchli verkommt zum Geräteschuppen für den Friedhof.

1910 Die Evangelische-Rätische Synode tagt zum ersten Mal in Arosa.

1922 Renovation zur Sicherung des Erhaltes des Bergkirchlis mit Unterstützung der Vereinigung der Freunde des Bergkirchlis. Seither werden wieder Gottesdienste gehalten.

1935 Die Evangelisch-Rätische Synode tagt zum zweiten Mal in Arosa.

1950 wird das Chalet Erika auf dem Hubel abgerissen. Der ganze Hubel wird mit dem Kirchgemeindehaus überbaut, welches am einen Ende an die Kirche anschliesst und am anderen Ende eine Pfarrwohnung erhält.

1951 Domenica von Ott, Graubündens erste Kirchgemeindehelferin, nimmt ihre Arbeit in Arosa auf. Sie bleibt der Kirchgemeinde 33 Jahre treu.

1969 Innenrenovation der Dorfkirche mit starker Veränderung des Innenraumes und Erweiterung des Chores. Neue Orgel, neue Kanzel, neuer Abendmahlstisch. Vor den Kircheneingang wird ein Foyer gebaut.

1972 Orgelrenovation im Bergkirchli

1974 Innenrenovation des Bergkirchli. Das Dach wird neu geschindelt. Das Gebäude und die Orgel werden unter Denkmalschutz gestellt.

1977 Die Evangelisch-Rätische Synode tagt zum dritten Mal in Arosa.

1980 In den 80iger Jahren wird an das Kirchgemeindehaus ein Schacht mit einem Fahrstuhl angebaut. Seither sind die Dorfkirche und das Kirchgemeindehaus barrierefrei zugänglich.

1993 Anlässlich der Fünfhundert-Jahrfeier des Bergkirchlis entsteht das Buch "Mein Bergkirchli".

1995 Renovation des Turms der Dorfkirche. Es werden Durchschusslöcher am Kirchenhahn repariert.

2005 Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Arosa gibt sich ein erstes Leitbild: Gemeinde als Herberge im Dorf, gastfreundlich und diakonisch

2007 Die Evangelisch-Räthische Synode tagt zum vierten Mal in Arosa.

2009 Hundertjahrfeier der Dorfkirche. Broschüre "Wo wir uns (ein)finden".

2010 Ein Kirchgemeindesekretariat wird eingerichtet. Arosa erhält mit der Anstellung eines Pfarrehepaars seine erste Pfarrerin.

2012 Eine kirchgemeindeeigene Zeitschrift erscheint zum ersten Mal. Seither erscheint der "Chircha-Güggel" viermal jährlich.

2014 Orgelrenovation in der Dorfkirche.

2015 Innenrenovation im Kirchgemeindehaus: Die Küche und die Gemeindestube werden erneuert.

2018 Der Gruppenraum im Untergeschoss des Kirchgemeindehauses wird in ein Klassenzimmer umgebaut. Während des Schulhausumbaus wird dort bis Anfang 2020 Religions- und Ethikunterricht auf allen Klassenstufen erteilt.

2018 Totalrevision im Glockenturm. Erneuerung der Klöppel, Stundenschlagwerke und der dazugehörigen Elektroinstallationen.



Leitbild 2005

"Ich bin ein Gast auf Erden" Ps 119,19

Als Gäste schätzen wir eine freundliche Aufnahme, die sich um unser Wohl kümmert. Gott ist unser aller Gastgeber; er freut sich an uns und er kümmert sich um unser Wohl. Die Bibel lädt uns ein, Gott gleich zu tun und anderen Menschen gastfreundlich zu begegnen:

Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt (Hebr 13,2).

Als Evangelische Kirchgemeinde verstehen wir uns als Herberge im Dorf (Lk 2,7). In dieser Herberge pflegen wir Gastfreundschaft (Röm 12,13; Hebr 11,13) unter Einheimischen und Gästen innerhalb eines touristischen Umfeldes. Gastfreundschaft bedeutet für uns geteiltes und mitgeteiltes Leben unter dem Segen Gottes. Wir suchen, im verheissungsvollen Wort Gottes geborgen zu sein, indem wir Gott als Vater, seinen Sohn als Erbe und den Heiligen Geist als Kraftfeld der Herberge verstehen. Wir möchten von daher Kirche sein, die an den Wegen der Menschen steht und in Begegnung und Gemeinschaft Anteil am Leben in den verschiedenen Generationen nimmt. Wir arbeiten in den unterschiedlichen Arbeitsräumen unserer Herberge dienend, ohne Hierarchie, doch orientiert an Gabe und Aufgabe (1. Kor 12), ob jemand nun von der Kirchgemeinde angestellt ist oder in ihr ehrenamtlich mitarbeitet. So wird die Kirche zu einer Beteiligungsgemeinschaft, in der Christus unter den Menschen gastfreundlich denen dient, die mit ihm auf das Reich Gottes hin unterwegs sind (Joh 13).